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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 439

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 4. Begründung der habsburgischen Macht in Deutschland. 43!) schönere Reiche im Osten und Westen dazu. Jedoch geschah das Wachsthum der habsburgischen Macht nicht so schnell und nicht in ununterbrochener Dauer. Schon Rudolf mußte den Schmerz erle- den, daß die Fürsten sich weigerten, seinen Sohn Albrecht zu sei- nem Nachfolger zu erwählen. Als dann nach der kurzen und kläg- lichen Zwischenregierung Adolf's von Nassau (1291—98) Albrecht dennoch den Thron gewann, waren zwar alle seine Bestrebungen darauf gerichtet, seine Hausmacht zu erweitern und sie auch in anderen Gegenden Deutschlands zu begründen, aber ohne Erfolg. Auch die schönen Länder Böhmen und Mähren, welche er schon in seiner Hand zu haben meinte, mußte er in den Besitz eines andern Fürstenhauses (Luxemburg) übergehen sehen, und erst über ein Jahrhundert später durfte das habsburgische, durch manche schwere Führungen inzwischen vielfach geläuterte Fürstenhaus diese Gebiete als sein Eigenthum er- werben. Albrecht selbst erlebte noch eine empfindliche Minderung seiner schweizerischen Hausmacht, welche in ihrer weitern Entwicklung schon die spätere Trennung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Deutschland anzukündigen schien. Was jetzt Schweiz genannt wird, wurde vor Alters theils zu Burgund, theils zu Alemannien oder Schwaben gerechnet. Von Schwaben, dem hohenstaufischen Herzogthum, war seit 1097 das soge- nannte Oberalemannien abgelöst und kam an die Herzoge von Zäh- rin gen, welche die ganze südwestliche Ecke des jetzigen Deutschland sammt der Schweiz beherrschten. Das Haus der Zähringer starb aber 1218 aus, ohne daß wieder neue Herzoge eingesetzt wurden. Die bis- herigen Lehensleute der Herzoge, eine Anzahl Grafen, einige Bischöfe, Aebte und freie Städte wurden nun selbständig und erkannten nur noch den Kaiser als ihren Oberherrn an. Die Habsburger, als erb- liche Landgrafen des Aargau, waren zugleich Inhaber der Landvogteien in Uri, Schwyz, Unterwalden und einigen anderen Herrschaften ant Vier- waldstättersee. Die Bewohner dieser Gegend, welche bis auf wenige edle Geschlechter aus unfreien Männern bestanden, versuchten es nach König Rudolf's Tode sich von der habsburgischen Landgrafschast los- zureißen und als freie Landgemeinden sich freie Landgerichte unter ihren Landammännern anfzurichten, und traten deshalb zu einer Eidgenossen- schaft zusammen. Das gelang ihnen freilich während Albrecht's Re- gierung keineswegs nach Wunsch, aber unter der Regierung des nach- folgenden Königs Heinrich Vii. wurden ihre Forderungen ihnen doch größtentheils gewährt, und sie haben sie hernach gegen die erneuten Ansprüche der Habsburger mit Glück vertheidigt. Die allbekannte Ge- schichte von Tell's Apfelschuß und dem Landvogt Geßler hat sich freilich bei genauerer Forschung als eine Dichtung erwiesen. Aber die von jenem ersten Versuch einer Losreißung herbeigeführte Bewegung in der Schweiz hat gleichwohl eine bedeutende Nachwirkung gehabt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 402

1859 - Lübeck : Rohden
402 Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. können, so mochte man sagen, es sei das nur durch die eigne Schuld der Fürsten möglich gemacht, durch ihre Unsittlichkeit, ihre Frevel, ihre Unklugheit, ihre Untüchtigkeit, durch die Gunst der Zeitumstände, die Unmündigkeit der Herrschern, s. w. Jetzt aber sollte sich's zeigen, daß die Idee, für welche die Päpste kämpften, die geistliche Welt- monarchie, wirklich so tiefe Wurzeln in der Zeitentwicklung und in den Völkern habe, daß es selbst einer Reihe der gewaltigsten, consequen- testen, ruhmreichsten Kaiser, die je auf dem deutschen Thron gesessen haben, nicht gelingen konnte, sich mit den Waffen weltlicher Macht und Klugheit den Päpsten gegenüber zu behaupten. Wir sind einge- treten in die wunderbar herrliche Zeit der höchsten Entfaltung des deutsch-mittelalterlichen Volkslebens, in die Zeit der hochgepriesenen hohenstaufischen Kaiser. Alles, was von dem Wohlstand, der Bildung, dem künstlerischen Schaffen und allgemeinen Lebensgenuß, den pracht- vollen Bauten, den schwelgerischen Hofhaltungen, den glänzenden Tur- nieren und aller sonstigen Pracht des Ritterwesens und der Lieblichkeit des Minnesanges uns erzählt wird oder noch heute erhalten ist, drängt sich vorzugsweise in dies Jahrhundert zusammen, wo die drei großen Hohenstaufen Friedrich I. und Ii. und zwischen ihnen Hein- rich Vi. auf dem deutschen Kaiserthron saßen. Alle drei bekämpften sie nach einem festen Plane, mit unermüdeter Beharrlichkeit, mit eben so viel Klugheit als Kühnheit die päpstliche Macht, die sich über sie erheben wollte und erhoben hatte. Aber sie unterlagen — unterlagen so vollständig, so jammervoll, daß nie ein großartigeres Trauerspiel einen thränenreichern Ausgang genommen hat. Schon gleich Friedrich I. Barbarossa (1132 — 80), der hochbegabte, fromme und mannhafte Kaiser, voll hochstrebender Plane und un- überwindlicher Tapferkeit, mußte nach langwierigem harten Streit sich demüthigen vor den Päpsten. Mit kriegerischem Glanz und großen Entwürfen zog Friedrich I. zum ersten Male 1154 über die Alpen nach Italien. Dort in der Lombardei, wo man die Herrschaft und die Gerechtsame der deutschen Kaiser schon fast vergessen hatte oder verachtete, wo die Unzahl reicher und mächtiger Städte, voll Ueber- fluß und Wohllebens, die kaiserlichen Befehle und Beamten hoffartig verwarfen, sollte die Kaiserhoheit in neuem Glanz erstehen, alle Wi- derspenstige unterdrückt und ein sicheres und gehorsames Reich ge- gründet werden. War doch des Kaisers Friedrich Wort und Ent- scheidung von den Königen in Dänemark wie in Ungarn, von den Herzogen in Polen und den Erzgrafen in Burgund gefürchtet, ehrten ihn doch die Könige von England und Frankreich durch höfliche

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 403

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. ,c. 403 Worte und Geschenke, wie hätten nicht die vereinzelten Städte Ita- liens vor seiner Macht gar bald sich beugen sollen. Und schon viel weiter ging der Flug seiner hohen Gedanken. Er, der Kaiser, wollte selbst die große Weltmonarchie begründen, in der die Papste bereits zu herrschen meinten, und die Päpste sollten ihm selber dabei be- hülflich sein. Aber hier sogleich zeigte sich die Unvereinbarkeit der kaiserlichen und der päpstlichen Herrschaft. Papst Hadrian Iv. (1154—59), der soeben den Stuhl zu Rom bestiegen hatte, ließ sich zwar herbei, den gewaltigen deutschen Kriegsherrn zu krönen und zu salben. Aber gar bald gerieth er mit ihm in offenen Hader, Friedrich wollte sich die wiederholten Demüthigungen vom Papst nicht gefallen lassen; der Papst wollte die erneuten Ansprüche und Eingriffe des Kaisers in die päpstlichen Rechte nicht dulden; er war entschlossen, ihn in den Bann zu thun, als der Tod ihn hinwegraffte (1059). Jetzt erfolgte eine zwiespältige Papstwahl. Die kaiserliche Partei unter den römischen Cardinälen wählte Victor Iv. und nach dessen Tode noch zwei andere. Aber alle drei Päpste konnten außer am kaiserlichen Hofe nirgend Anerkennung gewinnen. Dage- gen der von der streng kirchlichen Partei gewählte Alexander 111. (1159— 1181), obgleich er anfangs vor dem mächtigen Kaiser aus Rom entweichen und nach Frankreich flüchten mußte, gewann doch allmälig die volle päpstliche Gewalt, kehrte nach Rom zurück, ver- bündete sich mit den unruhigen, freiheitssüchtigen Städten Nord-Ita- liens, namentlich dem stolzen und rachsüchtigen Mailand, und durch die unglückliche Schlacht bei Legnano (1176) ward der hochftrebende Hohenstaufe so geschwächt, daß er sich wirklich bequemen mußte, seinen Frieden mit dem Papst zu suchen. Demüthig mußte er in Venedig sich vor ihm einfinden, ihm alle herkömmliche Ehrfurcht er- weisen, alle bisherigen Beschwerden abstellen und die Unabhängigkeit, ja die Obmacht des päpstlichen Richters anerkennen. So hatte der ruhmreiche Kaiser, dem bisher uoch alle seine Un- ternehmungen, jene eine unglückliche Schlacht ausgenommen, gelungen waren, der in der Fülle seiner Macht, umgeben von seinen kriegerischen Vasallen dem Papst gegenüberstand, sich — nicht in einer plötzlichen Ueberraschung oder Anwandlung von Schwäche, sondern nach reifster Ucberlegung und in dem klarsten Bewußtsein über seine Lage, nach achtzehnjährigem Kampf endlich doch dem Papste unterwerfen müssen. Welch anders irdische Hoheit konnte noch Widerstand wagen, wenn das Haupt der Christenheit sich also beugen mußte. Man mochte ja sagen: daß nur der Kampf mit den lombardischen Städten, in den der Kaiser sich unweislich und ungerecht verwickelt hatte, und der gleich- zeitige Abfall des mächtigen Sachseuherzogs Heinrich's des Löwen 26*

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 445

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger re. 415 Wir müssen hier noch besonders an zwei wichtige Erwerbungen deutscher Fürstenhäuser erinnern, welche zwar nur für jene Uebergangs- zeit gelten sollten und deshalb auch selber vorübergehend waren. Aber sie bereiteten doch die künftigen bleibenden Zustände vor und dienen zu- gleich zur Erklärung der Haltung und des Schicksals des Kaisers Ludwig. Das war nämlich die Erwerbung der böhmischen und mäh- rischen Lande durch das Haus Luremburg, und der Mark Branden- burg durch das bayerische Hauö Wittelsbach. Auf Böhmen und Mähren, sahen wir, hatten schon längere Zeit die östreichischen Habs- burger gewartet, aber es war ihnen für jetzt noch nicht beschieden. Sie sollten erst in den neu erworbenen östreichischen Landen tiefer unter sich wurzeln und sich läutern, ehe ihrer Hand das Größere vertraut würde. Dagegen konnte Kaiser Heinrich der Luxemburger gleich beim Antritt seiner Regierung seinen Sohn Johann mit dem böhmischen Reich belehnen, und so dem luremburgischen Geschlecht eine Hausmacht in Deutschland gründen, welche es ein ganzes Jahrhundert hindurch zu einem der mächtigsten und angesehensten Fürstengeschlechter erhob und lange Zeit auch in Besitz der Kaiserkrone erhielt. Schon jener Jo- hann, Heinrich's Vii. Sohn, würde ohne Zweifel seinem Vater in der Kaiserwürde gefolgt sein, wenn er nicht noch unmündig gewesen wäre. Aber Johann's Sohn, Heinrich's Enkel, war eben jener Carl Iv., aus den nach Ludwig's Tode die Kaiserkrone überging (1347) und bei vessen Geschlechts sie blieb bis 1437. Ludwig der Bayer aber hatte seine kaiserliche Gewalt nicht minder zur Erweiterung seiner Haus- macht benutzt. Das ehrenwerthe ballenstädtische Haus, welches seit Albrecht dem Bär die Markgrafschaft Brandenburg besessen und tressiich verwaltet hatte, war 1320 ausgestorben, und jetzt hatte der Kaiser seinen gleichnamigen Sohn Ludwig mit jenen großen und blühenden Gebieten belehnt — nicht zum Segen der Markgrafschaft. Während Ludwig's und der späteren bayerischen Markgrafen Verwal- tung (1324—73) sank das bisher so wohl gepsiegte und fröhlich sich entwickelnde Land durch die Feindschaft mächtiger Gegner, durch innere Zwistigkeiten, durch Nachlässigkeit und Untüchtigkeit der Fürsten in eine traurige Zerrüttung, die später schwer zu heilen war. Wie hätte es auch anders sein können, da sogar das Oberhaupt der Christenheit, Papst Johann Xxii., die rohen polnischen Slavenhorden, ja die heidnischen Lithauer in's Land rief und sie zu allen Verwüstungen, Greueln und Freveln ermuthigte, nur um dem verhaßten Kaiser Ludwig und dessen Sohn dem Markgrafen, desto empfindlicher« Schaden zu thun. Der Kaiser freilich säumte seinerseits auch nicht, dem Papst mit gleichem Maße zu messen. Aber seine Unternehmungen waren viel zu gewagt und unbedacht, als daß sie ihren Zweck hätten erreichen kön- nen. Sie wandten sich vielmehr wider ihn selber zurück. Ungewarnt durch das Beispiel Heinrich's Vii., der sich der italienischen Kaiser- herrlichkeit wieder einmal hatte gelüsten lassen und dadurch seinen frühen Tod herbeigeführt, ging auch Ludwig nach Italien, um den Papst im Mittelpunkte seiner Macht anzugreifen. Aber nachdem er sich dort von etlichen gebannten Bischöfen die Kaiserkrone hatte aufsetzen,

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 409

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 409 Rückkehr vorüber, so hielt auch der Herr das widerchristliche Reich nicht mehr aufrecht, sondern übergab es in das Verderben seiner eignen Sündenschuld. Und als in Folge des Todes Saladin's noch einmal im Abendland sich die Hoffnung auf bessere Erfolge regte, als der gewaltige Hohenstaufe Heinrich Vi., Friedrich's Sohn (1190 — 97), noch einmal einen großen Kreuzzug vorbereitete, da griff die Hand Gottes wiederum sichtbarlich und wunderbar ein und legte den kühnsten und mächtigsten der deutschen Kaiser in seiner frischesten Jugendkraft — in dem Augenblick in den Staub, als seine Heere begannen, sich nach dem Morgenlande in Bewegung zu setzen. Schon bei der salischen Kaiserfamilie machten wir darauf auf- merksam, wie sehr ähnlich ihre Geschichte der des ersten großen Kö- nigs- und Kaiserhauses, des sächsischen, verlaufen sei. Noch viel auf- fallender tritt diese Ähnlichkeit bei dem großen Hohenstaufengeschlecht hervor. So wie Konrad Iii. uns wieder an den vorbereitenden Heinrich I. und Friedrich I. an die lange, ruhmvolle und von großen Erfolgen gekrönte Regierung Otto's des Großen erinnert, so sehen wir in Friedrich's Sohne H einrich Vi. ein genaues Ab- bild Otto's Ii. Dieselben jugendlichen Jahre, dieselben hochstreben- den Gedanken, dieselbe geistvolle, obwohl irrende Politik, dieselbe Richtung ihres Strebens nach Unter-Italien, dasselbe unvermuthete Hinweggerafftwerden in der Mitte der stolzesten Entwürfe, dieselbe Un- mündigkeit des hinterlassenen gekrönten Sohnes und der unheilvolle Streit der langen Vormundschaft. Nur ist bei Heinrich Vi. Alles noch stolzer, kühner, großartiger, schwunghafter und erfolgreicher, als bei Otto. Nachdem es Heinrich gelungen war, das Erbreich seiner Gemahlin Constanze, das schöne Neapel und Sicilien, an sich zu bringen und somit Italien von einem Ende bis zum andern seiner Herrschaft zu unterwerfen, fürchtete er sich auch vor keinem Papst mehr. Denn jetzt war ja den Päpsten ihr bisheriger wichtigster Rück- halt gegen alle kaiserlichen Angriffe, das Normannenreich in Süd-Jta- lien, verloren und sogar in die Hände ihrer Gegner übergegangen. So stand es jetzt zwischen Kaiser und Papst. Freunde und Helfer konnten sie sich nicht mehr sein, sie waren nur noch eifersüchtige Nebenbuhler und kämpften mit einander um die Weltherrschaft. So lange die Kreuz- züge noch dauerten, lag die Weltherrschaft unbestritten in der päpst- lichen Hand. Als Kaiser Friedrich und die Könige von Frankreich und England nach Jerusalem aufbrachen, da erwies sich die gesammte abendländische Christenheit noch einmal als ein großes einiges Ganze unter der obersten Leitung des römischen Bischofs. Wie die Regimen- ter eines gewaltigen Heeres strömten die Völker alle nach dem gleichen angewiesenen Punkte hin, um nach dem Willen ihres Kriegsherrn, des Papstes, wider die Feinde der Kirche zu kämpfen. Aber als die Kampfeslust gebüßt war, da zeigte sich bald, daß auch der begeisterte Gehorsam gegen den Papst vorüber war. Er mochte immer neue Auf-

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 452

1859 - Lübeck : Rohden
452 Xxü. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthums. hat freilich sein roher und träger Sohn Wenzel wieder umgestürzt oder verfallen lassen. Doch blieb Böhmen noch immer eines der am meisten vorgeschrittenen deutschen Länder. Schwerer mußten es die Marken empfinden, daß die feste und weise Hand Kaiser Karl's nicht ntehr die Regierung führte. Sie kamen in die Hände Sieg- ln und's, der aber viel zu sehr mit der Erwerbung der ungarischen Krone beschäftigt war (er hatte die Erbtochter von Ungarn geheirathet) und seine deutschen Länder schmählich aussaugen und verkommen ließ. Aber dieser jammervolle Zustand sollte für die Mark Brandenburg nur Einleitung und Uebergang sein für eine desto schönere und bedeutungsvolle Zu- kunft, die mit dem Eintritt des glorreichen und gesegneten hohenzoller- schen Hauses begann. Unfähig, die Marken selber zu verwalten, in be- ständiger Geldverlegenheit und dem Burggrafen Friedrich mannig- fach verpflichtet, übergab Siegmund dem Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg, erst nur pfandweise, dann 1415 als eignes Kurfürstenthum, ihm und seinen Erben mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten und Erzkämmerers. Damals ahnte Siegmund schwerlich, wie schnell sein eigner Stamm ver- löschen und wie hehr und gewaltig der königliche Baum erwachsen werde, dessen erstes Reis er damals in den brandenburgifchen Boden senkte. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Pap st th ums. Schwerlich würde Deutschland den großen Umschwung seiner Verfassung, da es aus einem Lebenstaat zu einer Fürsten- und Stüdte- republik sich umgestaltete, so ungestört haben vollziehen können, wären nicht seine beiden alten Widersacher, Frankreich und die Päpste, voll- ständig nach einer andern Seite in Anspruch genommen und selbst in einem bedenklichen Rückgang ihrer Macht begriffen gewesen. Frank- reich war in einen schweren Krieg mit England verwickelt; denn der König Eduard Iii. behauptete nach dem Aussterben der Hauptlinie der Capetinger (1328), ein näheres ^Anrecht auf den französischen Thron zu haben als die Seitenlinie der Valois, und da nun König Philipp Vi. von Valois die englischen Besi- tzungen in Frankreich angriff (fast das ganze südwestliche Frank- reich gehörte damals dem englischen Könige), so entspann sich ein blutiger und langwieriger Krieg, der hauptsächlich auf fran- zösischem Boden ausgefochten wurde und das französische Reich mehr als ein Mal an den Rand des Verderbens brachte. In der furchtbaren Schlacht von Cressy 1346 sollen elf französische Prinzen und 1200 Ritter umgekommen sein. In der Schlacht von Poitierö 1356 wurde König Johann, der seinem Vater Philipp

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 425

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph ,c. 425 §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph der Päpste. Als Kaiser Friedrich starb, war noch eine zahlreiche Nachkom- menschaft von ihm vorhanden. Zunächst Konrad, der deutsche Kö- nig, Heinrich, der den Titel König von Jerusalem führte, ferner außer mehreren unehelichen Söhnen der nicht ganz ebenbürtige Man- fred, Fürst von Tarent, und noch zwei Enkel, Söhne des schon frü- her verstorbenen ältesten Sohnes Heinrich Vii. von Deutschland. Nachdem der Vater ein ganzes Menscbenalter hindurch mit allem Geist und Gaben, mit den Kräften einer halben Welt ausgerüstet, dem Papst nicht hatte widerstehen können, wie ließ sich erwarten, daß dies ju- gendliche Geschlecht solchen Kampf glücklich würde zu Ende führen können. Denn zu kämpfen galt es nach wie vor. Nachdem der Drache erwürgt wäre, meinte Innocenz, würde es leicht sein, die junge Schlangenbrut inögesammt zu ersticken. Und sie wurden auch allesammt furchtbar schnell dahin gerafft. Die Frevelthaten König Heinrich 's Vi. in Sicilien suchte der Herr heim an den Kindern bis in's dritte und vierte Glied. Aber Innocenz Iv. erlebte ihren völ- ligen Untergang nicht mehr. Schon vier Jahre nach Friedrich und zwar genau an dessen Todestage fuhr er selbst in seinen Sünden da- hin. Er schien eben am Ziel aller seiner Wünsche zu stehen. Er thronte in Neapel. Ganz Apulien und Sicilien hatte er alö päpstliches Eigenthum in Besitz genommen. König Konrad, der aus Deutsch- land herbeigeeilt war, um wenigstens sein schönes Erbkönigreich zu retten, war eben vorher im jugendlichen Alter von 26 Jahren gestor- den. Kurz zuvor waren auch der jüngere Heinrich und die beiden Enkelsöhne Friedrich's in noch zarter Jugend aus' der Zeit gegan- gen. Von dem ganzen ruhmreichen Hohenstaufengeschlechte war jetzt nur noch Konrad's zweijähriger Sohn Konradino, und der schöne tapfere, kluge Manfred übrig, gerade der unter Friedrich's Söhnen, welcher am meisten von seines Vaters Geist und Wesen überkommen hatte. Und eben dieser junge Held war es, der dem siegestrunkenen Papst, da er soeben der gewonnenen Beute froh werden wollte, mit wenig nachdrücklichen Schlägen ganz Neapel bis auf die Hauptstadt wieder entriß und durch den Schmerz und Zorn darüber den Tod des Papstes beschleunigte. Denn nicht die Kraft dieses Papstes, das sollte die ganze Christenheit erkennen, sondern Gottes heiliger Rathschluß war es, der den Untergang der Hohenstaufen herbeiführte. Der Nach- folger des Innocenz, Papst Alexander Vi. (1254—61), mußte

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 469

1859 - Lübeck : Rohden
Xxn. §. 13. Erhebung der östreichisch-burgundisch-spamschm Macht. 469 Frtedrich's Iii. Sohne, ihre Hand gab. Zwar griff nun sogleich der französische König zu und wollte alle Provinzen, welche als französische Lehen galten, einziehen. Aber obwohl er die Bourgogne und einige Grafschaften des nördlichen Frankreichs wirklich wegnahm, so blieb doch Marimilian's Heirathsgut und das Erbe seines Sohnes Phi- lipp noch immer so groß, reich und mächtig, daß mancher König ihn darum beneiden mochte. Der blendende Glanz und die gewählten Sitten des burgundischen Hofes waren freilich mit den alten Herzögen zu Grabe gegangen. Aber ein neuer Schimmer vielbeneideter Herrlich- keit fiel auf die burgundischen Lande zurück, da Maximilian deut- scher Kaiser und sein Sohn Philipp König von Spanien wurde. Das letztere war so geschehen. Philipp hatte die Johanna gehei- rathet, die Tochter Ferd inand's und Jsabella's, welche die beiden bis- her gesonderten Königreiche Aragon und Castilien vereinigt hatten, um sie ihrem Sohne als ein ungetheiltes Königreich zu hinterlassen. Aber der Sohn starb, auch die übrigen Kinder starben und das gesammte Reich fiel an die Johanna, Philipp's Gemahlin. Zum spanischen Reich gehörten aber damals nicht bloß die neu entdeckten Länder Amerika's, sondern auch Sicilien und Neapel sammt den übrigen bedeutenden In- seln des Mittelmeeres. Welch eine Ländermasse, die auf diese Weise zu- sammenkam, und die nach Philipp's frühzeitigem Tode auf seinen Sohn Karl (den nachherigen Kaiser Karl V.) überging. Was Wun- der, daß sich schon Maximilian, der von Natur ein überaus beweg- licher und phantastischer Mann war, in den großartigsten Plänen wiegte, wie er ganz Italien erobern, wie er die Türken aus Europa verjagen, wie er gar Papst werden wollte. So wunderlich der letzte Gedanke uns auch scheinen mag, so lag er doch damals nicht so ganz abseiten. Denn die Päpste waren, so lange Maximilian sie kannte, nichts weniger als geistliche Väter der gestimmten Christenheit; sie wa- ren mächtige italienische Fürsten, welche mit List und Gewalt ihren Kirchen- staat im Mittlern Italien zu erweitern suchten. Zog doch Papst Ju- lius Ii. (1503 —15) im Panzerrock an der Spitze seiner Truppen ge- gen die benachbarten Fürsten selbst in's Feld. Ihren Einfluß in den übrigen Staaten der Christenheit hatten sie durch besondere Verträge (Concordate) in Folge der großen Concilien großentheils eingebüßt. Nur in Deutschland wollten sic noch immer nicht von ihren alten Anmaßungen lassen; da mischten sie sich noch immer in alle weltlichen Angelegenheiten, bestätigten deutsche Fürsten oder setzten sie ab, gaben Privilegien, verstatteten Zölle, entschieden in Rechtsfragen, eröffneten Reichstage und wollten bei allen inneren deutschen Verhältnissen doch auch ihr Gutachten abgeben. Wäre Deutschland ein einiges Reich ge- wesen, wie leicht hätten sich solche päpstliche Eingriffe zurückweisen las- sen! Aber in dem großen Staatenbund von vielen hundert unabhän- gigen Gewalten, Fürsten und Städten, wo meist ein Nachbar gegen den andern stand, gab es immer noch genügsame Gelegenheit, den altgewohn- ten Einfluß geltend zu machen, bald zum Vortheil, bald zum Nachtheil des Kaisers. Sollte man es da dem alternden Maximilian verar- gen, wenn er die fremde Gewalt, die ihm noch immer in sein deutsches

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,
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